Der kleine Wasserkocher sitzt kerzengerade auf seinem Stuhl und starrt mit offenem Mund die Leinwand an. Fiona hat sich elegant, mit übereinandergeschlagenen Beinen zurückgelehnt und betrachtet den Film mit einem spöttischen Zug um die Mundwinkel. Ein Cowboy taucht nun, natürlich mit einer Kuh oder einem Pferd am Zügel, wer kann das schon unterscheiden, auf einem Bergwipfel auf und kommt langsam näher, einen wippenden Grashalm im Mundwinkel. (Joao flüstert: "Geht ein Cowboy zum Friseur, kommt er raus, Pony weg" und prustet los.) Die sonore Stimme lässt sich nicht beirren und fährt fort: "Der Gaucho- einer der ersten, die sich aus den Fesseln ihrer Heimat befreiten und in die Einsamkeit der Pampa hinauszogen..." Der Pornomann raschelt vielsagend mit seinem Heftchen und flüstert...
Ein Mann, der genauso aussieht wie Jude Law, spaziert auf die Bühne. "Buenas Noches!" Sagt er mit volltönender Stimme und breitet die Arme aus. "Ich freue mich, Sie alle heute hier in unserer Hauptstadt begrüßen zu dürfen. Zwar haben Sie leichten Nieselregen erwischt" - hahahahaha machen alle- "aber hoffentlich haben Sie trotzdem einen angenehmen Aufenthalt. Zuerst einmal- " auf der weißen Leinwand erscheint eine Slide mit irgendwelchen Zahlen und Auflistungen. "Einen kleinen Überblick über die wichtigsten Ereignisse unseres letzten Jahres. Generell kann man sagen, dass die marktfreundlichen Reformen unserer Regierung das Investitionsklima deutlich verbessert haben. Im 1. Halbjahr lagen die Bruttoanlageinvestitionen real um 6,4 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresniveau." Ein Mann neben Joao, mit einer Fliege in den Haaren, summt mit...
Durch einen Zufall sind João und Fiona auf einer Veranstaltung der argentinischen Regierung gelandet, wo Ausschreibungen für Investoren vorgestellt werden. So viel Spaß.
Am Friedhofsausgang steht ein Wagen für sie bereit, der sie ins Casa Rosada kutschiert. Auf dem Weg erzählt ihnen der Regisseur kurz, wer im Groben alles so anwesend sein wird. Minister, Diplomaten, chinesische Delegationen, die überlegen, das ganze Land zu kaufen, weil es gerade nicht so viel Wert ist- und natürlich hängt auch der Präsident dort ab. Er steht alleine miesepetrig guckend an einem Stehtisch und fummelt an seiner Krawatte herum. Als Joao - immernoch mit langem, wehendem Blondhaar- und das Mädchen, mit dem Klemmbrett, an ihm vorbeitänzeln, hören sie ihn murmeln: "Ich kann nicht mehr stehen, meine Beine fühlen sich an, wie zwei trockene Zweige, die kurz davor sind, durchzubrechen, Knick, Knack.." "Der Präsident ist auch nicht das, was...