Frau Würgdenspatz ist die Schärfste (35)


Gesagt, getan.

Willibald zaubert zwei raue Seile hervor.

Er drückt auf einen Geheimknopf am Rande der Magensonde, woraufhin sie sich auf das zehnfache ihrer Größe aufbläßt.

Die blau angelaufene Frau Würgdenspatz läuft noch blauer an und fängt an zu zetern, dass ihr das nicht so recht sei.

Aber ihr hört keiner zu, und mit vereinten Kräften gelingt es ihnen, die strampelnde Frau Würgdenspatz auf der überdimensionalen Magensonde festzuschnallen.

Erschöpft liegt sie da nun, auf dem riesigen Magen, und guckt mit resigniertem Blick in die Runde. Willibald klatscht in die Hände. "Dann mal los!" Ruft er strahlend, den letzten verzweifelten Blick der guten Frau Würgdenspatz ignorierend.

Der Dicke rammt die Faust auf den Knopf auf der Fernbedienung. 

Die Magensonde schießt senkrecht nach oben und knallt gegen die Stalldecke.

Man hört Frau Würgdenspatz quietschen.

"Huch!" Macht Willibald und hält sich die Pfoten vor die Augen.

Der Dicke justiert die Geschwindigkeit, brüllt "Tschulligung!!" nach oben, und weiter gehts.

Die Ladies haben die Flasche Ouzo aus dem Restaurant mitgebracht und kreischen nun im Hintergrund ununterbrochen Trinksprüche und Witze ("zwei Eskimos laufen die Straße entlang, fragt der eine, wo ist denn dein Iglu, sagt der andere: Ups, muss wohl das Bügeleisen angelassen haben HAHAHAHA, denn es ist nicht mehr da") und kippen dem Dicken zwischendurch Ouzo über den Kopf, der doch konzentriert versucht, die Magensonde zu steuern. Der ganze Stall stinkt nach Schnaps.

Frau Würgdenspatz ist nun ganz still auf ihrer Sonde.

Das ist ja nie ein gutes Zeichen.

Sie lassen sie mittlerweile schon ewig herumfliegen, aus Angst, was sie erwartet, wenn sie sie wieder runterlassen.

Irgendwann dann stöhnt der Dickbäuchige: "Mein Arm wird lahm" und daraufhin gibt Willibald ihm schweren Herzens ein Zeichen, die Sonde herunterzulassen.


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