Beide Ladies blicken sich an.
"Naja... " sagt die eine dann zögerlich. "Um ehrlich zu sein, war das keine Absicht. Also - klar, im Büro war die Stimmung schlecht, weil wir alle mitbekommen haben, wie viel Geld du verdient hast. Wir haben uns tottelefoniert, und du hast alle verarscht. Und dann in der hinteren Küche an der Kaffeemaschine ist es mir irgendwie rausgerutscht, aber wirklich eher beiläufig, gegenüber Adrian. Und du kennst ihn ja. Der hat alles ins Rollen gebracht."
Samuel nickt nur stumm.
Das Wasser tropft immer noch monoton auf den Boden und bildet eine Pfütze in der Ecke.
Joao guckt ebenfalls resigniert durch die Gegend, und das hat man bei ihm wirklich selten. "Wie wärs mit einem Tee." Fragt er dann irgendwann müde, aber er hat ja keine Teebeutel und so gibt es wieder nur heißes Wasser.
Sein Koffer ist auch zwischendurch irgendwo verschollen, vielleicht auf dem Friedhof oder der Regierungsparty. "Mein ganzes Perfüm" murmelt er traurig vor sich hin.
Dann fragt Joao: "Und WIE bitte hast du ihn verpetzt? Hast du gegenüber Adrian gesagt, hey, der Samuel dreht Leuten Mohrrüben an und tut so, als wären es Magensonden?"
Die Lady nickt. Ja, genau so habe sie es gesagt.
Da hört man auf einmal hektisch einen Schlüssel klappern und die Tür wird aufgerissen.
Der zittrig wirkende Wärter drängt sich herein und drückt dann die Tür schnell wieder zu.
Seine Augen sind weit aufgerissen und er flüstert: "Hab ich da gerade Magensonden gehört?? Verkauft ihr die?? Ich brauch eine!! Mein armes Tantchen wird operiert und die sind das teuerste an der verfluchten OP und wir müssen unser ganzes Haus verkaufen !!"
Samuels Augen beginnen wieder zu glitzern. Ein einnehmendes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. "Da kann ich dir helfen, mein Freund. Aber dafür musst du uns hier rausbringen. Wir wollen auch kein Geld."
"Das kann mich meinen Job kosten" flüstert der Wärter und guckt hektisch in alle Richtungen, obwohl sie offensichtlich allein sind. "Aber gut- das- das ist wichtiger- ich bin gleich zurück!!"
Sobald er die Zelle verlassen hat, entbrennt eine hitzige Diskussion.
Joao und die Ladies fangen an zu schreien, dass sie das unmöglich machen können, sie würden seine Notlage ausnutzen, aufs allerdreisteste. Schließlich ginge es um seine Tante.
Samuel, Fiona, und seltsamerweise jetzt auch der Dickbäuchige haben einen verschlagenen Ausdruck in den Augen und sagen nichts.
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