Was war mit der Motorradgang? (27)


"Ich erinnere mich an nichts." Nuschelt der Graf und schaut mit trübem Blick von einem zum anderem (in diesem heillos überfüllten Raum).

Die Lady atmet tief durch und sagt: "Schatz- ich fürchte, es war die Motorradgang. Ich glaube, sie wollten dich vergiften."

"Nicht vor den Kindern!!" Sagt der Graf scharf.

Beide Kinder haben erschrockene, glasige Kulleraugen bekommen. Der Graf seufzt. "Jetzt müssen die beiden schon wieder in Therapie. Naja, was soll man machen. Wem verdanke ich denn eigentlich meine Rettung?" Fragt er in die Runde.

Die Ärzte wollen gerade: "Ich, ich!!" Rufen, als schon die Lady von Techtelmechtel vornehm berichtet: "Das Ärzteteam aus dem Iran. Vornehmlich dieser kleiner Wasserkocher hier. Wir haben ihnen viel zu verdanken."

Jürgen räuspert sich und sagt: "Aber natürlich haben wir die Entscheidung getroffen, diese Spezialisten hier überhaupt einfliegen zu lassen."

Der Graf nickt. "Ich würde mich gerne erkenntlich zeigen und Sie auf meinen Landsitz einladen. Sie wären unsere Gäste, so lange, wie Sie wollen. "

Der Wachmann quietscht. Alle schauen überrascht auf. Er wimmert: "Aber meine arme Tante." "Oh- oh ja!!" Hilft ihm Joao. "Wir haben vorher leider noch ein anderes Problem. Seine Tante - " und er deutet auf den Wachmann- "wird morgen operiert und wir brauchen unbedingt eine Magensonde. Ohne läuft nix."

Der Graf runzelt die Stirn und guckt die Ärzte an. "Sie haben sowas doch bestimmt hier im Krankenhaus rumfliegen. Los gehen Sie mal gucken." "ÄÄHHM" protestiert der Arzt, der nicht Jürgen heißt. "So einfach ist das nicht!! Wir müssen da erstmal einen Antrag ausfüllen..." Joao fängt vor Wut an zu kochen.

Blubbernd und spritzend sagt er: "HALLO Sie sind gerade Mitarbeiterteam des Monats durch uns geworden!!" Während ihm Qualm unkontrolliert aus dem Kopf strömt.

"Wo er recht hat" murmelt Jürgen und schielt zu dem Arzt, der nicht Jürgen heißt, hinüber. "Ja komm wir holen ihnen eine. Merkt doch keiner." Der andere Arzt schürzt die Lippen. "Auf deine Verantwortung, Jürgen!" Und Jürgen verschwindet. 

Der Wachmann fingert nach seiner Pistole, die er auf Wunsch der Lady von Techtelmechtel hinter sich gelegt hatte, und steckt sie wieder unauffällig an seinen Gürtel. Die Kinder gucken immer noch glasig.


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